Das wahre Geheimnis der perfekten Bewerbung

Sagen und Legenden ranken sich um die perfekte Bewerbung. Es gibt zahlreiche Meinungen und ebenso zahlreiche Publikationen zum Thema. Aber wie sieht die perfekte Bewerbung denn nun aus? Und was kannst du tun, um die perfekte Bewerbung zu schreiben?

Diese Fragen haben mich in der Vergangenheit ebenfalls sehr beschäftigt. Ich nahm sie zum Anlass, jedes Mal einen riesen Hype um meine Jobsuche zu veranstalten.

Um inhaltlich und formell alles richtig zu machen, habe ich mir ganze Stapel Literatur zum Thema angeeignet und versucht, alle Tipps anzuwenden, die mir erfolgsversprechend erschienen. Da ich seinerzeit in der Medienbranche tätig war, habe ich selbstverständlich alles chick gestaltet und viel Wert auf einen haptischen Eindruck gelegt. Ich will gar nicht daran denken, wie viele Stunden ich vor meinem Drucker oder im Copyshop verbracht habe! Im Anschluss wurde alles kunstvoll zusammen gebastelt und für viel Geld mit der Post versendet oder persönlich abgeliefert.

Und was hat es mir gebracht?

Drücken wir es diplomatisch aus und sagen, Aufwand und Nutzen haben sich nicht ganz die Waage gehalten.

Was mir allerdings sehr rätselhaft vorkam, war der Umstand, dass ich für alle Stellen fachlich durchaus geeignet war und mich formell absolut korrekt präsentiert hatte.

Es musste also noch weitere Parameter geben, die den Erfolg meiner Bewerbung beeinflussen.

Da ich des Rätsels Lösung nicht finden konnte, flüchtete ich mich damals in die Selbständigkeit. Und sah mich – welch Überraschung – mit ähnlichen Umständen konfrontiert.

Wie mache ich anderen Menschen nur überzeugend begreiflich, dass ich genau der bin, den sie brauchen?

Und genau da liegt der Hund begraben.

 

Zu allererst einmal ist es erforderlich, selbst davon überzeugt zu sein, dass mich die anderen Menschen unbedingt brauchen!

 

Eines Tages wurde ich mir einer überraschenden Tatsache bewusst: Ich WOLLTE diese Jobs, denen ich mein ganzes Berufsleben lang nachgejagt war gar nicht! ICH selbst war nicht davon überzeugt, die Richtige für all die Arbeitsstellen und Projekte zu sein, auf die ich mich viele Jahre lang beworben hatte. Und darum konnte ich auch andere nur schwer von dieser Tatsache überzeugen.

Deine innere Haltung nimmt entscheidenden Einfluss auf den Erfolg deiner Aktivitäten.

Sofort begann ich damit, die Inhalte und Abläufe meiner Bewerbungstrainings anders zu gestalten. Und der Erfolg meiner Teilnehmer bestätigte meine Erkenntnis, dass es noch weitere, sehr wichtige Parameter gibt, die den Erfolg einer Bewerbung beeinflussen.

 

Bewirb dich auf Stellen, die du auch wirklich, wirklich willst

Such dir die Stellen aus, die du auch wirklich willst und konzentriere deine ganze Energie darauf, eine davon zu bekommen.

Du weist nicht, welche das sind? Zum Beispiel kannst du einzelne Faktoren für dich prüfen:

Arbeitsinhalte

Sind es Dinge, die du gerne tust, oder besteht der Job überwiegend aus Aufgaben, bei denen sich dir schon die Nackenhaare sträuben, wenn du nur daran denkst?

Geld

Ist es mit dieser Bezahlung möglich, dir dein Leben deinen Wünschen entsprechend angenehm zu gestalten, oder würdest du jeden Tag nur in die Arbeit gehen um deine Fixkosten zu berappen?

Vereinbarkeit mit deinem Privatleben

Lässt dir die Anstellung genügend Freiraum, um dich zwischendurch zu erholen, deine Hobbys weiter zu verfolgen oder dich weiterzubilden?

Karriereziele

Kann dich diese Anstellung in Bezug auf deine Karriereziele voranbringen? Hast du die Möglichkeit wichtige Erfahrungen zu machen, Fachwissen zu sammeln oder dich intern zu entwickeln?

Selbstverständlich hängt es von deiner aktuellen Lebenssituation ab, welchen Punkten du die meiste Aufmerksamkeit schenken willst oder kannst. Die Auflistung soll dir eine Anregung geben, klarer zu erfassen, was dir wichtig ist. Wenn du dich mit dem Thema intensiver beschäftigen willst, dann kann dir mein kostenloser „Glücks-Detektor“ helfen.

 

Sei authentisch

Deine Persönlichkeit ist dein bestes Alleinstellungsmerkmal!
Und sie ist ein mächtiges Instrument, um deinen Gegenüber von dir zu überzeugen.

Der Empfänger kann sich ein besseres Bild davon machen, WER du bist und WIE du bist. Und entsprechend auch besser entscheiden, ob du ins Unternehmen passt. So sprichst du die Leute, zu denen du gut passt automatisch eher an. Und die, zu denen du nicht passt, natürlich eher nicht.

Vielleicht löst dieser Umstand unangenehme Gedanken in dir aus. Denn, könnte es nicht sein, damit auch Arbeitgeber zu vergraulen, die mich mit einer „neutralen“ Darstellung der Fakten eher genommen hätten?

Aber selbstverständlich kann das sein!

Doch wenn du „die perfekte Bewerbung“ auf „deinen perfekten Job“ schreiben willst, dann klappt das auch nur mit einem Unternehmen, zu dem DU als Mensch auch perfekt passt.

Du kannst deine Persönlichkeit als eine Art Versicherung betrachten. Eine Versicherung, die dich davor bewahrt, in deiner neuen Arbeit unzufrieden zu werden oder dir bald wieder etwas Neues suchen zu müssen.

 

Kommuniziere ganz klar deine Stärken

Sei keine einerlegende Wollmilchsau, die von allem etwas kann. Stelle ganz klar heraus, wo deine Stärken liegen und welchen Mehrwert du dadurch für‘s Unternehmen bieten kannst.

Vielleicht hast du ein besonderes Organisationstalent oder du liebst es mit anderen Menschen zu kommunizieren. Vielleicht liegt deine Stärke aber auch darin, alleine in einem abgeschlossenen Raum stundenlang und hoch konzentriert an einer Aufgabe zu sitzen. Eventuell bist du aufgrund von Talent und grenzenlosem Interesse ja auch Spezialist auf einem bestimmten Gebiet.

Die eigenen Stärken zu kennen zeugt von Selbstbewusstsein und einer guten Selbstreflektion. Und das schafft beim Chef Vertrauen in dich und dein Können.

Zudem bieten deine persönlichen Stärken eine wunderbare Möglichkeit, dich differenzierter darzustellen und dich von der breiten Masse deiner Mitbewerber abzuheben.

Also nutze dein besonderes Talent als klaren Wettbewerbsvorteil!

Analysiere deine Stärken und Interessen, mach dir klar, was du am besten kannst und vor allem auch am liebsten tust. Und darauf legst du deinen Fokus. Das heißt nicht, dass du nicht auch erwähnen solltest, dass du andere Dinge kannst die gefragt sind, nur eben, dass du deine Talente ganz klar in den Vordergrund rückst. Es wäre doch jammerschade für alle Beteiligten, wenn sie nicht zum Einsatz kommen und du deine Tage mit Aufgaben verbringst, die du zwar fachlich beherrschst, aber bei weitem nicht mit dem gleichen Feuereifer erledigst.

Dein Anspruch ist es, das Unternehmen für das du arbeitest, möglichst effektiv zu unterstützen und nach vorne zu bringen. Und das gelingt dir unter Einsatz deiner Talente besonders gut.

Falls du dir noch nie bewusst Gedanken über deine ganz persönlichen Stärken und Talente gemacht hast, dann solltest du das unbedingt tun! Hier findest du eine Anleitung, wie du sie besser kennen lernen und dadurch auch dein Selbstbewusstsein steigern kannst.

 

Gestalte deine Bewerbung so wie du bist

Natürlich sollten deine Unterlagen einen formellen Rahmen haben und bestimmten Normen entsprechen. Trotzdem bleibt dir viel Freiraum, auch hier deine Persönlichkeit einfließen zu lassen.

Grundlage für dieses Unterfangen sollte unbedingt sein: „Wie stelle ich mich selbst am besten dar?“, und nicht „Wie könnte ich mich am besten darstellen, damit ich meinem potentiellen Arbeitgeber gefalle?“.

Wie oben schon erwähnt bringt es dir nix, ewig an irgendwas rum zu basteln um anderen zu gefallen, wenn deine innere Haltung einfach nicht stimmt. Investiere die Zeit lieber dafür, dir deine Stärken zu erarbeiten oder dir klar zu werden, was du wirklich willst.

Wähle Farben, Formen und Kommunikationswege, die zu dir passen und mit denen du dich gut und sicher fühlst. Eine allgemeingültige Regelung gibt es meiner Meinung nach nicht. Alle Menschen sind unterschiedlich und alle Unternehmen sind unterschiedlich. Eine Universal-Lösung ist für mich daher schlicht unlogisch.

Achte darauf, dass deine Unterlagen praktisch in der Anwendung bleiben. Wenn der Betrachter wesentlich mehr Zeit aufwenden muss, als beim Sichten einer herkömmlichen Bewerbung, dann kann der Schuss schnell nach hinten losgehen. Die optische oder haptische Präsentation soll lediglich dazu dienen, den Eindruck deiner Kompetenz und Persönlichkeit zu verstärken und nicht dazu, den ganzen Prozess für alle Beteiligten wesentlich umständlicher zu gestalten.

Konnte ich dir mit meinem Artikel zu einer neuen Blickrichtung verhelfen, oder bist du selbst schon zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt?
Ich freue mich, wenn du es mit mir in den Kommentaren teilst!

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