Sind wir mit Krisen konfrontiert, dann schaltet unser Gehirn automatisch auch in den Krisenmodus. Wir sind dann auf Kampf oder Flucht eingestellt. Wir sondieren, beobachten genau unsere Umgebung und fühlen uns unter Druck gesetzt, gute und lebenserhaltende Entscheidungen zu treffen.
All zu schnell verlieren wir dann den Fokus auf das Wesentliche und werden unaufmerksam. Unaufmerksam für unsere eigenes Befinden. Und auch anderen Menschen gegenüber fällt es uns schwerer als sonst, uns einfühlsam zu verhalten.
Schlussendlich wird viel zu viel Energie für den Kampf verbraten, unsere Energie sinkt und damit logischerweise auch unsere Performance. Damit Ihnen das nicht passiert, soll Ihnen dieser Artikel einige Gedankenimpulse liefern, die Lage aus dieser Perspektive zu betrachten. Viel Spaß!
Identifizieren Sie Ihren Fokus, übernehmen Sie Verantwortung und haben Sie Vertrauen
Wie sieht es in Ihnen aus?
Wenn Sie oft fertig und gestresst sind, dann liegt das weniger an den Umständen, als an Ihrer Einstellung. Sie ganz alleine sind verantwortlich dafür, wie sie denken, wie Sie sich verhalten und wie Sie handeln. Wenn Sie merken, die ganze Sache bringt Sie aus der Ruhe, dann ist es höchste Zeit, anders zu denken. Denn was Sie denken und wie Sie sich verhalten wollen, das bestimmen Sie und nicht irgendwelche äußeren Umstände.
Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre eigene Performance!
Konzentrieren Sie sich hauptsächlich auf die neuen, beschwerlichen Umstände und die damit verbundenen Auswirkungen und Aufgaben, dann verlieren sie Energie an den Kampf-oder-Flucht-Modus und werden uneffektiv. Behalten Sie das große Ganze im Auge und behalten Sie vor allem im Auge, dass es auch Ihr Team im Auge behält.
-> Führen Sie vom Ziel und nicht von der Krise her.
Füttern Sie den richtigen Wolf
Ein alter Indianer sitzt mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Sie reden über das Leben mit all seine Herausforderungen und da erzählt der Alte von einem Kampf der in seinem Inneren tobt:
„Mein Sohn, dieser Kampf fühlt sich an, als würde er von zwei Wölfen ausgefochten.
Der eine Wolf ist böse: Er ist die Anspannung, der Stress, die Ungeduld, die Sorgen und das Selbstmitleid.
Der andere Wolf ist gut: Er verkörpert die Liebe, die Freude, die Gelassenheit, die Geduld,und die Hoffnung.“
Der Enkel denkt einige Augenblicke über diese Worte nach. Dann schaut er seinen Großvater aufmerksam an und fragt:
„Großvater, welcher der beiden Wölfe gewinnt den Kampf?”
Und der alte Cherokee antwortete:
„Der den du fütterst!“
Geben sie den aktuellen Umständen nicht zu viel Energie. Verstehen Sie mich nicht falsch, Sie können und sollen die Umstände nicht ignorieren oder unter den Tisch kehren! Und sie sollen Ihr eigenes Befinden und das Ihrer Mitarbeiter aufmerksam wahrnehmen und die belastenden Umstände, auf die Sie Einfluss nehmen können, einfühlsam und nachhaltig lösungsorientiert verändern.
Doch wenn Sie sich zu sehr auf die Krise fokussieren, dann wird Ihnen genau das vermutlich sehr schwer fallen, weil ihr Gehirn und ihr Körper sich im Krisenmodus befinden und da ist eine klare und gelassene Denkweise nicht möglich. Tun Sie, was getan werden muss, entscheiden Sie, was entschieden werden muss, aber tun Sie es schnell und effektiv.
Konzentrieren Sie sich nicht auf die Krise und die damit verbundenen Emotionen, sondern auf Ihre Ergebniskriterien.
Halten Sie sich nicht zu lange mit solchen Sachen auf. Niemand weiß jetzt sicher, was richtig oder falsch ist. Vertrauen Sie auf ihr Gefühl und ihre Erfahrung. Bewahren Sie die Ruhe, bleiben Sie gelassen und leistungsfähig und vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten. So werden Sie sich selbst und Ihr Team gut durch die Krise führen.
Erzählen Sie gute Geschichten
Ihre Aufgabe ist es nicht nur, die Leute nun auch in schwierigen Zeiten dazu zu bringen, dass zu tun, was in ihrer Stellenbeschreibung steht. Ihre Aufgabe ist es jetzt mehr denn je, dafür zu sorgen, dass es Ihrem Team gut geht und es somit in der Lage ist, qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern. Wie? Indem Sie das Ziel im Auge behalten und die Energie in ihrem Team hoch halten.
Kommunizieren Sie ihren Mitarbeitern, wie sehr sie ihre Leistung, ihre Flexibilität, ihren Einsatz schätzen. Sorgen Sie dafür, dass Sie selbst und Ihre Mannschaft stets die Ergebnisse vor Augen haben, die es zu erreichen gilt. Sorgen Sie dafür, dass alle dieses Ergebnis erreichen wollen und Freude daran haben, einen wichtigen Beitrag dafür leisten zu können. Geben Sie Ihnen ein warum. Füttern Sie ihren guten Wolf.
Wo wollen wir hin? Und warum? Und warum bist du dafür wichtig?
In solchen Zeiten ist es wichtiger denn je, so etwas zu kommunizieren und Wertschätzung zu zeigen. Damit senken sie das Stresslevel Ihrer Mitarbeiter. Sie fühlen sich zugehörig, sie fühlen sich abgesichert und können So kreativer und effektiver arbeiten, weil sie entspannter sind. Ich bin ein wichtiger Teil eines großen Ganzen. Da macht die Menschen stolz und gibt ihnen Sicherheit. Und es wirkt sich auch sehr positiv auf ihre Gesundheit aus. Vielleicht erscheint Ihnen diese Denkweise selbstverständlich. Aber handeln Sie auch entsprechend? Haben Sie Ihren Mitarbeitern bereits konsequent kommuniziert, warum ihr Beitrag wichtig ist, warum Sie sie schätzen?
Kommunizieren Sie auch im Team ganz klar, dass Sie ihren Fokus nicht auf die Krise, sondern auf das Ziel legen wollen. Und erklären Sie auch warum.
Identifizieren Sie Blockaden und reißen Sie sie ein
Schaffen Sie Raum, Verständnis und Lösungen für Ängste und Sorgen. Die sind jetzt da und das ist nur normal. Nehmen Sie die emotionale Belastung Ihrer Mitarbeiter ernst und gehen Sie verständnisvoll damit um.
Denn Angst und Sorge sind zwei der schlimmsten Leistungsbremsen.
Setzen Sie nicht voraus, dass Sie schon alles mitbekommen werden, was ihr Team umtreibt. Und lassen Sie die Situation vor allem nicht einfach so stehen. Gerade die Home-Office-Situation erfordert eine ganz neue Kommunikation, eine neue Vertrauensbasis und vor allem sehr viel Eigenverantwortung von allen Seiten.
Findet hier keine klare Kommunikation statt, dann machen sich die Menschen viele unnötige Sorgen und die wirken sich, wie oben bereits erwähnt, enorm negativ auf die Leistung aus. Es gibt durchaus Mitarbeiter, die seit Monaten täglich umtreibt, wie lange sie denn nun zu Haus arbeiten und erreichbar sein sollen. Dazu kommen dann noch die ganzen privaten Angelegenheiten und schon entsteht eine hoch explosive Emotionen-Mischung, die Gehirn und Körper dauerhaft in Alarmzustand versetzt.
Solche Zustände verursachen Stress und verringern die Leistungsfähigkeit. Und zwar jeden Tag. Langfristig machen sie krank. Versuchen sie möglichst effizient heraus zu finden, was die Leute belastet. Zum Beispiel in Form eines kleinen Fragebogens oder eines kurzen, gezielten Meetings. Zeigen Sie ernsthaftes Interesse an den Problemen Ihrer Mannschaft und geben Sie ihnen die Möglichkeit, wirklich ehrlich zu sein. Sie wissen ja jetzt, warum das wichtig ist. Beantworten Sie die dringlichsten Fragen und finden Sie Lösungen für akute Probleme. Kommunizieren Sie klar, was Sie jetzt erwarten und was nicht. Damit holen Sie Ihre Leute ein gutes Stück raus aus ihrem Kampf-oder-Flucht-Modus.
Kurz und bündig:
Achten Sie aufmerksam auf Ihre eigenen Gedanken und Ihre Fokussierung. Kommunizieren Sie klar und immer wieder, was jetzt wichtig ist, welches Ziel es zu erreichen gilt und warum jeder Einzelne dafür wichtig ist. Nehmen Sie eine angespannte Stimmung nicht als selbstverständlich und als Teil der Umstände hin, sondern kümmern Sie sich darum, dass sie sich positiv verändert.
Impulse:
• Achten Sie auf Ihre Gedanken. Was steht im Fokus? Ziel oder Krise?
• Füttern Sie den richtigen Wolf
• Erzählen Sie gute und motivierende Geschichten
• Identifizieren Sie Blockaden und reißen Sie sie ein