Was Ziele unerreichbar macht

Kennen Sie das auch? Sie setzen Sich ein Ziel, geben vollen Einsatz, tun alles, was möglich und notwendig ist. Und doch: Am Schluss scheitern Sie.
Dabei leben wir in einer wundervollen Zeit, in der Wissen überall und frei verfügbar ist. Wir können uns einen brillanten Plan zimmern, der rein faktisch funktionieren sollte und der bei vielen tausend anderen Menschen auch schon funktioniert hat.
Und trotzdem gelingt es uns nicht, da hin zu kommen, wo wir hin wollen. An mangelndem Know-how kann es also oft nicht liegen. Doch woran dann? Kann es sein, dass es nicht ausreicht, zu wissen was zu tun ist und es dann einfach zu machen?

 

Wir glauben entweder an Erfolg oder an Misserfolg

Es gibt so viele Menschen, die so oft gescheitert sind bevor sie Ihre Erfolge verbuchen konnten. Sie alle haben den belastenden Emotionen und den möglichen negativen Ergebnissen zum Trotz weiter gemacht. 

Doch es geht nicht nur darum, einfach immer weiter zu machen. Es geht darum, die Gefühle des Scheiterns ganz klar von unserem Ziel zu trennen. Es geht darum, zu lernen, dass das Scheitern mit der Zeit einfach eine immer geringere Option darstellt. 

Die Niederlage verliert ihren Schrecken, genauso wie die Wahrscheinlichkeit an Gewicht verliert, mit der wir an sie glauben. 

Wir lernen stetig dazu und gewinnen so an Wissen, Erfahrung und Selbstvertrauen. Und das ist unheimlich wertvoll. Aber zugegebenermaßen ist es auch nicht ganz zu einfach, das Ganze sportlich zu sehen.

Ich weiß nicht, wie oft in meinem Leben ich schon gesagt habe: Jetzt habe ich wieder 100 neue Wege herausgefunden, wie es NICHT funktioniert. Intellektuell war mir klar, dass negative Erfahrungen nun einmal Teil des Lernprozesses sind. Innerlich hat es mich zerrissen vor Frustration.

Ich glaube, es gibt einen kritischen Punkt, an dem Erfolg in unserem Wirklichkeitskonstrukt eine größere Wahrscheinlichkeit annimmt als Misserfolg. Und wenn der überschritten ist, dann klappt‘s.

Doch, was ist dafür notwendig? Welche Muster müssen wir dafür ausmerzen, welche Glaubenssätze über Bord werfen und welche Verhaltensweisen etablieren?

 

Wir brauchen eine mentale Strategie

Ganz egal, ob Sie ein Unternehmen gründen, einen Marathon laufen, 15 Kilo Gewicht verlieren oder ein besserer Familienvater werden wollen. Ganz egal, wie Ihre Lage im Moment ist und ganz egal, wie oft Sie im Vorfeld vielleicht schon daran gescheitert sind.

Sie müssen GLAUBEN, dass Sie es wollen und dass Sie es schaffen können.

 

1. Emotion

Allem voran gehen die Gefühle. Wir kennen Techniken wie das Basteln eines Vision-Boards, um uns emotional mit unserem Ziel zu verbinden. Das Wichtigste an diesem Ansatz ist, dass wir dabei vom Ziel her denken. Wir überlegen uns, wo wir hin wollen. Wir machen uns noch keine Gedanken darüber, wie wir es erreichen können, oder was wir dafür tun müssen. 

Und hier entstehen oft schon die ersten Einschränkungen, weil uns der kognitive Teil unseres Gehirns ganz laut zuruft: Das geht nicht, das schaffst du nicht, das kannst du nicht, das hat doch die letzten zehn Mal auch nicht funktioniert! Und so weiter.

Darum definieren wir uns ganz oft schon mal ein Ziel, dass SMART ist. Also eher eins, dass realistisch und messbar ist. Ganz ehrlich: Ich bin gegen smarte Ziele. Am Anfang. Die einzelnen Schritte zur Zielerreichung, die sollten natürlich konkret definiert sein, um den Fortschritt zu messen und die Disziplin auf eine effektive Umsetzung zu lenken. Aber hier an dieser Stelle ist Realismus nur hinderlich.

Wenn wir schon zu Beginn an die Umsetzung denken und unseren Fokus auf die Hürden lenken, dann denken wir von Vorne nach Hinten. Von A nach B. Was es aber braucht, das sind wirklich starke Emotionen, unglaubliche Glücksgefühle und dafür müssen wir von B nach A denken. Also vom Ende her. Denn ansonsten überlagern unsere Gefühle aus vergangenen Erfahrungen unsere positiven Glücksgefühle. So einfach ist das.

Es geht darum, das Szenario am Ende nicht durch die negativen Erfahrungen der Vergangenheit zu begrenzen.
-> Stellen Sie eine wirklich starke Emotion zu Ihrem Ziel her, malen Sie es sich in den schillerndsten Farben aus, schreiben Sie es am besten auf.

 

 

2. Selbstvertrauen

Selbstvertrauen bedeutet, wie der Name schon sagt, sich selbst zu vertrauen. Doch sind wir einmal wirklich ehrlich zu uns: Wie oft vertrauen wir mehr auf einen positiven Ausgang, einfach, weil wir gut vorbereitet, gut geschult oder gut beraten sind? Wir glauben wir sind gut, weil wir das „richtige“ tun. Nicht, weil wir es können. Das ist ein großer Unterschied.

Unser Selbstvertrauen, das bewusste Gewahrsein unserer ganz persönlichen Fähigkeiten ist die treibende Kraft, die uns glauben lässt, dass wir alles schaffen können.

Unsere Grenzen liegen immer in der Perspektive die wir einnehmen. Und diese Perspektive erweitert sich mit dem Vertrauen in uns selbst. Je mehr wir uns selbst vertrauen, desto größer und realistischer werden unsere Ziele für uns. Und je realistischer unsere Ziele für uns sind, umso wahrscheinlicher ist es, dass wir sie erreichen können.

-> Nehmen Sie ein Blatt Papier zur Hand. Schreiben Sie oben drauf: „Ich erreiche dieses Ziel, weil…“ und dann schreiben Sie Ihre Fülle an Fähigkeiten und Eigenschaften auf, die es Ihnen ermöglichen, dieses Ziel zu realisieren. 

 

 

3. Disziplin 

Hier geht es darum unsere Gedanken und Gefühle aufmerksam zu beobachten und die richtigen Dinge zu tun. Sie haben eine Vision von Ihrem Ziel, sie haben ein Gefühl dazu, Sie haben herausgefunden, was Sie dafür tun müssen, Sie sind sicher, dass alle nötigen Fähigkeiten und Eigenschaften in Ihnen bereits vorhanden sind. Dann: Go for it! 

– Tun Sie diszipliniert die notwendigen Dinge

– Denken Sie diszipliniert positive Gedanken

Die Emotion, die Sie mit Ihrem Ziel verbinden ist ihr Leitstern, ihre Motivation. Sie ist es, die Sie durchhalten lässt und Sie antreibt. Wenn wir uns nicht vorher schon so fühlen, dann bedeutet das, dass wir zweifeln, und wenn wir zweifeln, dann bleibt die Option in uns am Leben, dass das alles, war wir hier tun sowieso umsonst sein könnte. Das raubt Energie zur Umsetzung. Die Motivation sinkt immer mehr und ein Scheitern wird immer wahrscheinlicher.

Mit jedem negativen Gedanken, nähren wir den Misserfolg.

Das sollte uns immer bewusst sein. Es gilt also, wirklich diszipliniert zu denken und Zweifel und Bedenken so schnell wie möglich zu zerstreuen und uns so zu fühlen, wie wir uns fühlen wollen. Keine Frage, das erfordert mentale Disziplin. Aber letztlich ist es reine Übungssache.

-> Verfolgen Sie mit einem Habit-Tracker, ob sie Ihre neuen Gewohnheiten wirklich diszipliniert umsetzen und achten Sie seeeehr aufmerksam auf Ihre Gedanken.

 

Liebe:r Leser:in, ich freue mich, dass Sie diesen langen Artikel bis zum Ende gelesen haben und wünsche Ihnen viel Erfolg und vor allem Spaß bei all Ihren Vorhaben!

Karoline Widur

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