Die Anforderungen in unserem beruflichen Umfeld werden immer höher, und die Menschen werden immer gestresster. Zwischen der täglichen Flut an Meetings, E-Mails und Entscheidungen bleibt Führungskräften oft keine Zeit, sich wirklich bewusst zu werden. Bewusst über ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse und bewusst über die Gefühle und Bedürfnisse ihres Teams.
Doch gerade dieses Bewusstsein ist es, dass eine dauerhafte Leistungsfähigkeit gewährleistet und Gesundheit, Motivation, Kreativität und damit Wettbewerbsfähigkeit aufrecht erhält. Denn letztlich werden die Unternehmen erfolgreich sein, die sich am schnellsten an neue Situationen anpassen und die besten Lösungen dazu liefern können.
Ein achtsamer Führungsstil ermöglicht es, das gesamte Potenzial der Ressource Mensch auszuschöpfen. Führungskräfte und Mitarbeiter erfahren eine signifikante Steigerung Ihrer Lebensqualität. Fehlzeiten verringern sich, die Mitarbeiterfluktuation nimmt ab und das Image als Arbeitgeber verbessert sich enorm. Jeder will in einem Unternehmen arbeiten, in dem er auch Mensch sein und sich einbringen darf, ja in dem genau das sogar erwünscht ist.
Warum steckt in Mindful Leadership so viel Potenzial?
Mindful zu sein bedeutet nichts anderes als achtsam zu sein und achtsam zu sein bedeutet nichts anderes, als selbst zu entscheiden, was man wahrnehmen will. In der Regel sind wir in unserer Gesellschaft ziemlich fremdgesteuert. Wir reagieren auf Nachrichten, auf Situationen, auf Personen, ohne uns groß Gedanken darüber zu machen, WIE wir das eigentlich tun. Wir treffen in der Regel keine bewusste Entscheidung darüber, auf was wir uns fokussieren, wie wir sein und reagieren wollen. Und genau das ist anders, wenn wir achtsam sind.
Wir sind nicht mehr fremdbestimmt, sondern gewinnen an Selbstwirksamkeit.
Wir entscheiden selbst, auf was wir unseren Fokus legen. Auf das Chaos im Außen oder die Ruhe in uns selbst. Auf die Lösung eines Problems oder auf die vielen Hürden, die uns im Wege stehen.
Meditation, Atemübungen usw. sind alles Werkzeuge die uns dabei unterstützen, doch letztlich geht es oft darum, eine komplett andere Haltung einzunehmen.
Weg von der Reaktion, hin zur Aktion.
Was wir durch Achtsamkeit gewinnen
Mehr Einfühlungsvermögen
Wir alle wünschen uns, ein wichtiger Teil einer starken Gemeinschaft zu sein. Meiner Ansicht nach, sind die schlimmsten Stressdominanten, die durch Führungskräfte erzeugt werden können
– Mangelnde Wertschätzung und Aufmerksamkeit
– Mangelnder Handlungsspielraum
– Ungenügend Klarheit
Nichts ist besser geeignet, um andere Menschen zu demotivieren und ihre Leistungsfähig und vor allem -willigkeit auszubremsen. Durch einen achtsamen Führungsstil rücken die Dinge in den Fokus, die genau das Gegenteil bewirken. Als achtsame Leader nehmen wir den Menschen in seiner Gesamtheit wahr, wir sehen, was er tut und wie er sich dabei fühlt. Wir fordern, aber wir sehen auch das Ergebnis. Wir sind dankbar für jeden Beitrag, den ein Teammitglied leistet und somit zur Erreichung des Ziels beiträgt.
Wir verfügen über innere Klarheit und setzen unseren Fokus bewusst. So gewinnt auch unser Team Klarheit und vor allem Vertrauen. Die entgegengebrachte Wertschätzung und klare Verhältnisse ermöglichen es den Mitarbeitern, motiviert und vor allem viel eigenverantwortlicher zu arbeiten. Das schafft mehr Handlungsspielraum für das Team und mehr Entlastung für Führungskräfte.
Mehr Resilienz
Die Geheimnisse von Resilienz und Achtsamkeit liegen sehr nahe beieinander: Bei der Achtsamkeit richten wir unseren Fokus bewusst auf bestimmte Dinge. Bei der Resilienz richten wir unseren Fokus bewusst auf positive Dinge. So können wir uns in schweren Zeiten bewusst auf unsere positiven Erlebnisse und vor allem Gedanken konzentrieren. Das führt zu einer enormen Stressreduktion, weil wir so nicht permanent im Kampf oder Flucht Modus leben.
Die steigende Bornoutrate beweist, wie wichtig es in allen Lebensbereichen für uns ist, die Fähigkeit zu erlernen, unsere Aufmerksamkeit bewusst zu steuern, um uns nicht zum Opfer dieser schnelllebigen Zeit zu machen. Sind wir als Führungskraft widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse, so ist es uns möglich, auch in fordernden Zeiten mehr Ruhe zu bewahren und leichter und vor allem bessere Entscheidungen zu treffen.
Mehr Kreativität Probleme anders zu denken
Im Kampf oder Flucht Modus, wenn unser sympathisches Nervensystem aktiv ist, denken wir, um zu überleben, hauptsächlich in Optionen, für die wir bereits eine Erfahrung mit positivem Ausgang abgespeichert haben. Unser Körper managed das ganz einfach so, um unser Überleben zu gewährleisten. Sollen wir ein Problem in einer stressigen Phase lösen, so bietet uns unser Gehirn automatisch viele vergangene Erfahrungen an, um schnell und vor allem sicher zu entscheiden. Alle Handlungsoptionen für die der Ausgang ungewiss ist, werden dann sozusagen abgewiesen.
Darum ist es wichtig, uns durch eine achtsame Lebensweise bewusst zu entspannen, um unserer Kreativität und unserem Mut Tür und Tor zu öffnen. Denn im „Ruhen und Regenerieren Modus“, wenn unser parasympathisches Nervensystem aktiv ist, trauen wir uns auch Sachen zu, deren Ausgang ungewiss ist. Wir sind neugierig, abenteuerlustig und risikobereit. In diesem Zustand entsteht Innovation. Man könnte wohl sagen, dass in der Zukunft eher der Ruhemodus überlebenswichtiger ist als der Kampfmodus. Als Führungskraft ermöglichen Sie dadurch sich selbst und Ihrem Team sich schnell an neue Gegebenheiten anzupassen und kreativ und flink neue Lösungen für neue Probleme zu entwickeln.
FAZIT:
Mindfulness hat das unglaubliche Potenzial, alleine durch unsere Denkweise unsere Gesundheit und vor allem unsere Leistungsfähigkeit dauerhaft auf einem hohen Level zu halten. Das ist zwischenzeitlich zu genüge wissenschaftlich bewiesen. Durch Mindful Leadership schaffen wir ein stressfreieres Arbeitsumfeld in dem es für jeden möglich ist, motiviert, kreativ und eigenverantwortlich am Erfolg des Unternehmens mitzuwirken.
Mindful Leadership ist kein Hype. Ruhemodus ist der neue Überlebensmodus, der uns als Mensch überlebensfähig und als Unternehmen wettbewerbsfähig macht.
Wie werden Sie ein mindfuller Leader? -> Selbstverantwortung ist gefragt
Natürlich gibt es auch hier haufenweise Techniken und Konzepte, was es aber vor allem braucht ist: Disziplin. Es muss zur Gewohnheit werden, die eigenen Gedanken zu beobachten und zu steuern, bestimmte Rituale zu praktizieren, um das körperliche und geistige System zu entspannen, um der Umwelt aufmerksam begegnen zu können. Und nicht zuletzt braucht es den Mut, sich selbst und anderen mit Offenheit, Akzeptanz und Mitgefühl zu begegnen.